E-Bike Faltrad NCM London

Hier ein Test- und Erfahrungsbericht über das E-Bike Faltrad London von NCM. Wir unternehmen sehr viele Radtouren, auch auf Radwegen die weiter entfernt liegen. Die Fahrräder nahmen wir immer in meinem Transporter mit. Nachdem ich diesen verkauft hatte, stellte sich das Problem wie wir unsere Räder künftig transportieren sollen, da sie nicht in den verbliebenen Kleinwagen passen. Die Lösung sind Falträder, weil diese wegen den kleinen Reifen und wenigen Gängen, für Langstrecken aber nicht so geeignet sind, entschieden wir uns für E-Bike Falträder.

Faltrad NCM-London
Faltrad NCM-London

Das NCM London ein Klapprad mit Elektroantrieb

* Faltrad NCM Paris

Ich machte mich also im Internet auf die Suche nach guten E-Bike Falträdern, die aber auch günstig sein sollten. Nach ausgiebiger Recherche stieß ich auf das NCM London, das für 949€ angeboten wurde und fast ausschließlich sehr gute Kundenrezessionen hatte. Wir bestellten die Klappräder Freitag Abend und bereits am Dienstag Morgen wurden sie geliefert. Die Räder kamen zusammengeklappt in einen stabilen Karton bei uns an. Alle Teile waren gut gepolstert und miteinander verschnürt, so dass beim Transport nichts beschädigt werden konnte.

Erster Zusammenbau des Faltrades

NCM-London gefaltet
NCM-London gefaltet

Nach dem Öffnen des Kartons entfernte ich sämtliche Polsterfolie und Schnüre. Jetzt kann man das Faltrad auseinander klappen und mit dem Sicherungshebel verriegeln. Den Lenker hochklappen und ebenfalls verriegeln. Jetzt die Sattelstütze in das Aufnahmerohr stecken und mit dem Schnellspanner befestigen. Nur noch die Pedale nach unten klappen, fertig. Das ging wirklich sehr schnell, dafür braucht man nicht einmal eine Bedienungsanleitung, die mitgelieferte ist eh nicht so toll. Die Lenker- und Sattelhöhe muss man natürlich noch auf die eigene Körpergröße einstellen.

Akku aufladen

Vor der ersten Probefahrt muss noch der Akku voll aufgeladen werden. Hierfür klappt man den Sattel nach vorne, öffnet die Arretierung des Akkus mit Hilfe des Schlüssels und kann jetzt den Akku nach oben herausziehen. Bei der Rechnung war ein Zusatzblatt mit Hinweisen zur Akku-Nutzung dabei. Als wichtiger Hinweis stand, dass man den Akku vor der ersten Nutzung vollständig aufladen soll und erst wieder aufladen wenn noch 10% Restkapazität vorhanden sind. Danach kann der Akku nach jeder Nutzung geladen werden.

Verarbeitung des London NCM

Elektromotor im Hinterrad
Elektromotor im Hinterrad

Das Faltrad ist durchweg hochwertig verarbeitet, nichts klappert oder wackelt. Der Aluminium Rahmen ist sehr massiv, die Schweißnähte sind sauber verarbeitet. Auch die Klappscharniere sind robust und die Schnellspanner halten die Teile sicher zusammen. Über einen Drehgriff lässt sich die 7-Gang SHIMANO Tourney Schaltung schnell und exakt bedienen. Im Vorderrad ist eine Scheibenbremse verbaut, die für einen kurzen Bremsweg sorgt. Am Hinterrad befindet sich eine Felgenbremse. Die 20 Zoll Reifen sind Markenreifen von Schwalbe, des Typs Big Apple. Der Klappsattel Selle-Royale Freeway mit Gelpolsterung bietet guten Sitzkomfort. Der Akku hat eine Spannung von 36V und eine Kapazität von 13 Ah, bestückt mit hochwertige Lithium-Ionen Akkuzellen. Der 36 Volt Elektromotor im Hinterrad verfügt über eine hohe Leistung von 250 Watt.

Technische Daten:

SHIMANO Schaltung
SHIMANO Schaltung
  • Gewicht 23 kg inklusive Akku
  • Zuladung max. 100 kg
  • Maße in mm: L 1620, B 600, H 1110
  • Maße (gefaltet) in mm: L 895, B 390, H 680
  • 7-Gang SHIMANO Tourney Schaltung
  • vorne Scheibenbremse, hinten Felgenbremse
  • 20 Zoll Schwalbe Big Apple Reifen
  • Sattel Selle-Royale Freeway, klappbar, mit Federung
  • LED-Beleuchtung
  • Bürstenloser Elektromotor (wartungsfrei) 36 V, 250 W
  • Lithium-Ionen Akku 36 V, 13 Ah
  • Reichweite 60 bis 80 km, bis zu 100 km im ECO-Modus
  • elektrische Unterstützung bis max. 25 km/h

Display Grundeinstellung

Das Display verfügt über 4 Tasten, Ein- Ausschalter, Setup-Taste, Plus-Taste und Minus-Taste. Die Grundeinstellungen im Setup wurden bereits vorgenommen, was man bei Bedarf anpassen sollte ist die Beschleunigungsgeschwindigkeit. Voreingestellt war die Stufe 3 (Power), es gibt noch Stufe 2 (Normal), sowie Stufe 1 (ECO). Je höher die Stufe, um so mehr Strom wird verbraucht, daher habe ich Stufe 1 (ECO) für eine maximale Reichweite gewählt.

Display Anzeige

E-Bike Display
E-Bike Display
  • aktuelle Stromstärke (Power)
  • Akku Ladestand
  • aktuelle Geschwindigkeit / maximale Geschwindigkeit
  • Unterstützungsstufe (Assist)
  • Gesamtkilometer / Tageskilometer
  • Fahrzeit
  • Fehlercode

* Faltrad NCM London Online suchen

Erste Testfahrt mit dem Faltrad London NCM

Nachdem der voll geladene Akku wieder in den Halter gesteckt wurde, konnten wir eine erste Testfahrt mit dem E-Bike Faltrad unternehmen. Den Schlüssel auf On stellen und am Display die Einschalttaste drücken. Sobald man in die Pedale tritt schaltet der Elektromotor zu und das Fahrrad fährt ohne großen Widerstand los. Man kommt sehr schnell auf Geschwindigkeit, ohne sich dabei anzustrengen. Bei 25 km/h regelt der Elektroantrieb ab, man kann zwar schneller fahren, aber dann nur durch eigene Muskelkraft. Aber 25 km/h reichen völlig, man fährt ja schließlich kein Rennrad.

NCM-London am Gipfel
NCM-London am Gipfel

Die erste Fahrt führte über ein paar der sieben Hügel Bambergs, die teils ordentliche Steigungen aufweisen. Den Kaulberg fuhr ich im 4. von 7 Gängen mit voller Motor-Unterstützung (Stufe 6) hoch. Die Geschwindigkeit lag bei über 18 km/h, mit meinem Trekkingbike komme ich maximal auf Schrittgeschwindigkeit. Der nächste Test den Stephansberg hoch, ein Berg mit 15% Steigung. Hier fuhr ich im 1. Gang mit maximaler elektrischer Unterstützung, die Geschwindigkeit war im 1. Gang natürlich niedriger, aber wir kamen ohne Anstrengung den Berg hoch. Unsere anderen Fahrräder schieben wir sonst immer an der letzten Steigung. Die Begeisterung nimmt zu, Berge fahren ohne Anstrengung.

Auf dieser ersten Testfahrt fuhren wir insgesamt 15 Kilometer bergauf und bergab. Dabei testete ich die unterschiedlichsten Kombinationen zwischen den sieben Gängen der Schaltung, sowie den sechs Unterstützungsstufen des Elektroantriebs. Auf flachen Wegen reicht für mich die Stufe 1, man kann auch ganz ohne Motor-Unterstützung fahren (Stufe 0), der Tretwiderstand ist dann etwas höher als bei einem normalen Fahrrad. Bergauf kommt es auf die Steigung an, man kann aber niedrig anfangen und mit der Plus-Taste bei Bedarf erhöhen. Trotz der heftigen Steigungen auf diesen 15 Kilometern, sah man auf der Akku-Anzeige keine Abnahme des Ladezustandes. Erst am zweiten Tag, nach über 30 km ging einer von 6 Balken der Ladestand-Anzeige weg.

Erfahrungsbericht nach längerer Testphase

Um den Akku leer zu fahren (1. Entladung bis 10% Restkapazität), fuhren wir mit dem Faltrad von Bamberg aus bis nach Kleinziegenfeld, in der Fränkische Schweiz. Diesen Radweg würden wir mit einem normalen Fahrrad niemals angehen. Die Anstiege sind teilweise extrem steil, es folgen auch immer wieder kilometerlange Steigungen. Trotzdem fährt man mit dem E-Bike ohne große Anstrengung und kommt völlig entspannt am Ziel an. Auf dem Rückweg, nach über 80 km Fahrt mit der ersten Akkuladung war der Akku leer und das bei überwiegend bergigen Gelände. Auf Flachetappen kommt man im ECO-Modus wohl locker auf 150 km.

Auf dieser Radtour gab es auch einige Feld und Waldwege mit unbefestigten Untergrund. Mit dem NCM London fuhren wir über Stock und Stein, auch Anstiege auf diesen Wegen stellten kein Problem dar. Die breiten Reifen schluckten die Unebenheiten, der gefederte Sattel besorgte den Rest. Mit Hilfe der Motor-Unterstützung fährt man ohne zu rutschen, oder durchdrehen des Hinterrades, was bei einem Trekkingbike öfter mal der Fall wäre.

Tipps zum Fahren des E-Bikes London NCM

Faltrad im Kleinwagen
Faltrad im Kleinwagen

Je nachdem für welchen Zweck man das Faltrad mit Elektroantrieb nutzen möchte stellt man im Setup die Beschleunigungsstufe ein. Für möglichst große Reichweite Stufe 1 (ECO), für maximale Beschleunigung Stufe 3 (Power), oder aber Stufe 2 für Normalbetrieb. Das London NCM verfügt zwar über eine Anfahrhilfe auf Tastendruck, die man aus meiner Sicht aber nicht benötigt, da bereits nach kurzem Treten ins Pedal der Motor anläuft.

Durch Drücken der Tasten + und kann man die Unterstützungsstufe einstellen. Bei 0 fährt man ganz ohne Motorunterstützung, bei 1 mit minimaler Unterstützung, bei 6 mit maximaler Unterstützung. Für sportliche Fahrer reicht Stufe 1 auf flachen Strecken völlig aus, auf Stufe 0 ist der Tretwiderstand etwas höher als bei einem normalen Fahrrad. Bei Steigungen kann man dann mit der + Taste die Unterstützung während der Fahrt, nach Bedarf erhöhen. Man sollte dabei nicht vergessen, dass man auch noch eine Schaltung hat. Bergauf also in niedrigere Gänge schalten, um den Motor nicht unnötig zu belasten.

Fahrer die sich möglichst wenig anstrengen möchten, können die Unterstützungsstufe auch gleich auf 6 stellen. Beim Treten in die Pedale merkt man dann fast keinen Widerstand, erst bei steileren Anstiegen benötigt man ein wenig Kraft. Beim Anfahren sollte man dann aber etwas vorsichtig sein, das E-Bike fährt jetzt ruckartig los.

Weitere Elektrofahrräder von NCM

Für meine Frau und mich haben wir zwei London NCM Falträder gekauft, was eigentlich Herren Fahrräder sind. Später sahen wir, dass es auch noch ein NCM Paris, mit niedrigeren Einstieg für Damen gibt. Aber auch beim Herrenrad ist der Einstieg schon niedrig genug, so dass es auch für Frauen geeignet ist. Es ist auch noch ein Faltrad mit der Bezeichnung Lyon erhältlich, das einen etwas anderen Rahmen hat. Außerdem gibt es noch normale Herren- und Damenräder, sowie Mountainbikes mit Elektroantrieb von NCM.

* Fitifito MT27,5 Zoll Elektrofahrrad Mountainbike E-Bike Pedelec, 36V 13Ah 468Wh LG Cells Lithium-Ionen USB, 36V 250W Heckmotor, 21 Gang Shimano Schaltung, Mechanische Scheibenbremse

Testergebnis

Von dem Faltrad London NCM mit Elektroantrieb sind wir voll begeistert. Die Verarbeitung des Klapprades ist hochwertig, der Elektromotor ist Leistungsstark und der Akku hat eine sehr große Reichweite. Das Fahren macht viel Spass und jeder Berg hat seinen Schrecken verloren, man freut sich direkt wenn mal eine längere Steigung kommt. Das Fahrrad lässt sich innerhalb einer Minute zusammenfalten und genauso schnell wieder auseinander klappen. Zusammengefaltet passt das Rad in fast jeden Kofferraum. Unsere beiden Falträder passen in einen Renault C1, bei umgelegter Rückbank. So sind wir für die nächsten Radtouren, auf entfernten Radwegen bestens gerüstet.